Historie des Vereins

Der „Mühlenverein“ wurde am 13. März 1980 im Restaurant „Bahnhofshotel Schönberg“ auf Initiative des Schönberger Architekten Reinhard Wester als „Verein zur Erhaltung der Schönberger Windmühle“ gegründet. Mit dem Ziel, die Schönberger Windmühle als eines der letzten Wahrzeichen des alten Schönberg, zu retten.

Schon auf der Gründungsveranstaltung verzeichnet der Verein über 30 Mitglieder. Der Vorstand besteht aus 5 Mitgliedern: Drei Vorsitzenden, Kassenwart und Schriftführer. 1. Vorsitzender wurde Hans-Herbert Buchholz aus Schönberg, der bis zu seinem Tode im November 2019 durchgängig dieses Amt inne hatte. Für seine damals 35 Jahre andauernde, sehr erfolgreiche ehrenamtliche Tätigkeit als 1. Vorsitzender des Mühlenvereins, erhielt er 2014 den Kulturpreis der Gemeinde Schönberg.

Zu den ersten Förderern des Vereins gehört auch der damalige Landtagspräsident von Schleswig-Holstein Rudolf Titzck, der durch etliche Besuche stets großes Interesse an der fortlaufenden Restaurierung zeigte.

 

Die Schönberger Windmühle

ist die älteste noch erhaltene im Kreis Plön. Erbaut im Jahre 1829 als „Erdholländer“ (die im Jahre 1590 gebaute Bockmühle wurde dadurch ersetzt), befindet sie sich seit 1893 im Privatbesitz, nachdem das Kloster Preetz die Eigenbewirtschaftung aufgab.
Dem Eigentümer einer Windmühle ist es kaum möglich, diese aus eigenen Mitteln zu erhalten, wenn keine wirtschaftliche Nutzung mehr vorhanden ist.

Am 4. August 1980 wird die Schönberger Windmühle unter Denkmalschutz gestellt. Bis 1983 erfolgt die Grundrenovierung des Mühlenäußeren. Eine Inbetriebnahme der Mühle ist v. A. aus technischen Gründen nicht vorgesehen. Die Erhaltung des Gebäudes aber ist für die nächsten Jahrzehnte sichergestellt, wobei eine ständige Pflege notwendig ist. In den Jahren 1995 und 2008 erfolgen weitere größere Reparaturmaßnahmen (s. auch „Historie der Schönberger Windmühle“).

vorher nachher

Zum 25-jährigen Jubiläum des Vereins 2005 werden etliche anwesende Gründungsmitglieder geehrt. Dem Verein gehören inzwischen mehr als 200 Mitglieder an.

Während der Maßnahmen an der Schönberger Mühle gewinnt der Verein immer mehr Förderer und kann sich finanziell etwas erholen. So kann eine neue Aufgabe ins Auge gefasst werden:

 

Die Krokauer Windmühle

wurde im Jahre 1872 errichtet. Der große, schindelgedeckte Erdholländer besitzt als einziger in Schleswig-Holstein eine Windrose, die anstelle des sonst üblichen Zahnradtriebes einen Spilltrieb verwendet. Die Kappe wird mit Hilfe einer freiliegenden endlosen Eisenkette, die über eine waagerechte Spillachse geführt wird, in den Wind gestellt.

Die Mühle wurde von dem Eigentümer zwar immer wieder repariert, aber auch hier gab es die verständlichen finanziellen Probleme.

1985 beschließt der Mühlenverein einstimmig, sich auch dieser Windmühle anzunehmen. Der Vereinsname und die Satzung werden am 11. Dezember 1985 geändert in „Verein zur Erhaltung Probsteier Windmühlen“.
Der Vorstand wird erweitert um drei Ämter: Je einen Beisitzer aus Schönberg und Krokau und als dritten Beisitzer den Eigentümer der Krokauer Mühle.

Am 10. Februar 1986 wird die Krokauer Windmühle auf Betreiben des Vereins unter Denkmalschutz gestellt. Unter großem persönlichen Einsatz - insbesondere von sehr aktiven Vereinsmitgliedern aus Krokau - und durch Fachfirmen wird mit der Renovierung begonnen (s. „Historie der Krokauer Mühle“).

 

vorher nachher

 

Unterstützt werden die Sanierungsmaßnahmen im Laufe der Jahre besonders durch das Denkmalamt, die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landschaft, die Fördesparkassse, die VR-Bank und viele Einzelspender.

Die Krokauer Mühle wird betrieben zu Demonstrationszwecken bei Besichtigungen von Mai bis Oktober regelmäßig Sonntag und nach Terminabsprache für Gruppen. Außerdem finden im Laufe des Jahres etliche Sonderveranstaltungen auf dem Mühlengelände statt:

  • Mühlengottesdienst am Pfingstmontag (Dt. Mühlentag)
  • Probsteier Korntage ( 2014 Eröffnungsveranstaltung an der Mühle)
  • Fiat Treffen 2007
  • Treffen der Oldtimerfreunde
  • Oldtimerpflügen
  • Langer Mühlenabend mit Imbiss
  • Kulturelle Abende (Lesungen, Musik) in der Mühle
  • Projekte in der Kinder- und Jugendarbeit
  • "Anleuchten" der Mühlenflügel Ende November

Die Krokauer Mühle verzeichnet inzwischen ca. 2.500 Besucher jährlich.

Alle Veranstaltungen werden von dem ca. 20-köpfigen Krokauer „Aktiventeam“ betreut. Der Verein organisiert Schulungen für jene Mitglieder, die den fachgerechten Betrieb der Mühle gewährleisten.

Der Mühlenverein hat heute rd. 200 Mitglieder, zum Teil weit über die Grenzen der Probstei hinaus und ist weiterhin ständig mit der Erhaltung der beiden Mühlen beschäftigt.

Besonderes Augenmerk wird seit einigen Jahren auch der Öffentlichkeitsarbeit gewidmet. So entstanden ein Mühlenflyer, eine Website im Internet und eine 90-seitige Chronik zum 140-jährigen Bestehen der Krokauer Mühle, die im Dezember 2014 erschien.

Auch für die laufenden und zukünftigen Aufgaben ist daher ein starker Verein mit ausreichend finanziellen Mitteln erforderlich und jedes neue Mitglied ist herzlich willkommen.

Der Mitgliedsbeitrag beträgt nur € 12,00 pro Jahr – Spenden werden jederzeit dankend entgegengenommen.

Seit der Gründung des 'Mühlenvereins' bewahrheitete sich immer wieder der Spruch des Schönberger Müllermeisters E. Kallsen, den der ehemalige Schönberger Bürgervorsteher Walter Muhs 1993 bei der Einweihung der restaurierten Krokauer Mühle zitierte:

"An Mühlen und alten Frauen

gibt es stets zu flicken und stets zu bauen."

 

Winterbeleuchtung der Krokauer Mühle